Einleitung: Der unbesungene Held der japanischen Vintage-Gitarren
In der Welt der Vintage- und seltenen E-Gitarren stehen amerikanische Giganten wie Gibson, Fender und PRS oft im Rampenlicht. Doch hinter den Kulissen – insbesondere in den 1970er- und 80er-Jahren – vollzog sich in Japan eine stille Revolution. Eine Marke im Zentrum dieser Bewegung? Greco .
Wir von Fat Bottom Guitars lieben es, unterschätzte Schätze ins Rampenlicht zu rücken, und Greco-Gitarren sind genau das: meisterhaft gefertigt, geschichtsträchtig und begehrte Sammlerstücke. Von frühen Kopien mit geschraubtem Hals bis hin zu atemberaubenden Les Pauls aus der „Lawsuit-Ära“ mit geflammter Decke – dies ist die Geschichte von Greco, Japans Antwort auf die westliche Gitarrendominanz.
1. Die Geburtsstunde von Greco: Kanda Shokai und die frühen Jahre
Greco wurde 1960 von Kanda Shokai , einem in Tokio ansässigen Instrumentengroßhändler, gegründet. Kanda stellte die Gitarren nicht selbst her, sondern arbeitete mit führenden japanischen Fabriken zusammen, allen voran mit FujiGen Gakki , die später für die Produktion von Fender Japan-Instrumenten weltberühmt werden sollte.
In den 1960er-Jahren war Grecos Sortiment vielfältig: Gitarren im Telecaster-Stil, klassische Akustikgitarren der Marke „Canda“ und ausgefallene Semi-Hollow-Gitarren wie die Shrike mit ihren futuristischen, L-förmigen Tonabnehmern, die ihrer Zeit weit voraus waren. Diese frühen Jahre legten den Grundstein für einen legendären Namen in der japanischen Gitarrengeschichte.
2. Die Kopierjahre: Von aufgeschraubten Hälsen zu Legenden der Rechtsstreitigkeiten
Anfang der 1970er-Jahre spezialisierte sich Greco auf originalgetreue Nachbildungen amerikanischer Designs – Les Pauls, Stratocasters, Telecasters, SGs und mehr. Diese Gitarren waren nicht nur von US-Modellen inspiriert, sondern nahezu identisch, von der Kopfplattenform bis hin zur Hardware-Anordnung.
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EG-Serie – Grecos Antwort auf die Les Paul
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SE/TE-Serie – Strat- und Tele-Modelle
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SS-Serie – Elektrik im SG-Stil
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Die ersten Modelle hatten geschraubte Hälse , aber Mitte der 70er Jahre ging Greco zu eingeleimten Hälsen , Palisandergriffbrettern und Gibson-typischen Kopfplatten mit offener Buchform über.
Diese Ära brachte Greco den Spitznamen „Klagegitarre“ ein – obwohl tatsächlich keine direkte Klage gegen Greco dokumentiert ist. Dennoch sorgte ihre Präzision in den USA für Aufsehen und führte schließlich zu Designänderungen.
3. Die Ära des Superrealismus (1979–1982): Höchste Handwerkskunst
Fragt man Sammler nach den besten Grecos, werden sie die Super Real-Serie nennen. Diese Gitarren, die Ende 1979 auf den Markt kamen, waren die Antwort auf die Nachfrage nach hochwertigen Repliken , die mit ihren amerikanischen Pendants mithalten konnten – oder sie sogar übertrafen.
Hauptmerkmale der Super Real-Produktlinie:
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Nitrozelluloselackierungen
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Bundkantenbindung
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Zweiteilige geflammte Ahorn-Decken
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Hochwertige Mahagoni-Korpusse
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Dry Z Tonabnehmer – unter Sammlern mittlerweile legendär
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FujiGen Gakki -Fabrikproduktion
Die Modelle wurden nach ihrem Preis in Yen klassifiziert – beispielsweise war die EGF-1800 ein Spitzenmodell, das für 180.000 Yen verkauft wurde. Heute sind Super Real Grecos sehr begehrt und erzielen auf dem Vintage-Markt beeindruckende Preise.
4. Die Mint Collection (1982–1990): Verfeinerung & Übergang
Im Anschluss an die Super Real-Ära brachte Greco die Mint Collection auf den Markt. Diese Gitarren behielten viele Premium-Merkmale bei, führten aber neue Branding-Elemente ein, wie das markante „offene O“-Greco-Logo , bei dem die Oberseite des „O“ unterbrochen ist.
Gitarren der Mint Collection im Überblick:
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Viele der gleichen Spezifikationen wie Super Real
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Fortsetzung der Verwendung von Dry Z- oder Screamin'-Tonabnehmern
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Verbesserte Fertigungskonsistenz
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Geringfügige kostensparende Änderungen bei den Mittelklassemodellen
Diese Ära markierte eine Übergangszeit, in der Greco aufgrund internationalen Drucks begann, den Einsatz von Gibson-ähnlichen Kopfplatten einzuschränken. Ende der 1980er-Jahre verschwanden Grecos direkte Nachbildungen allmählich und machten Platz für eigene Designs.
5. Die 1990er Jahre und darüber hinaus: Diversifizierung und Vermächtnis
In den 1990er Jahren verlagerte Greco seinen Fokus von Replika-Gitarren hin zu originelleren Modellen. Unter der Leitung von Kanda Shokai erweiterte die Marke ihr Sortiment um folgende Instrumente:
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Mirage-Serie – Inspiriert von der Ibanez Iceman
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Violinbasses – Eine Hommage an McCartneys Höfner
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Brian May-Style Red Specials
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Zemaitis- Modelle (Kanda Shokai übernahm Zemaitis schließlich)
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Budget- und OEM-Produktion wurden zu Cort und Tokai Gakki verlegt.
Greco existierte als Marke bis in die 2000er-Jahre weiter, doch ihre Blütezeit war vorbei. Die Ära der japanischen Repliken war beendet – aber ihr Vermächtnis begann gerade erst.
6. Wie man ein griechisches Mädchen datiert und identifiziert
Wenn Sie mit japanischen Vintage-Gitarren handeln – oder einfach nur neugierig auf Ihre eigene sind – erfahren Sie hier, wie Sie eine Greco erkennen und datieren können:
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Logo-Varianten :
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Anfang der 70er Jahre: stilisierte „Gneco“-Schrift
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Ende der 70er Jahre: „Greco“ mit geschlossenem O
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80er-Jahre-Münzprägung: „Greco“ mit offenem O
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Seriennummern :
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Vor 1975: Oft keine
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1975–82 (Super Real): 5-stellige oder YYMMXXXX-Formate
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1982–90 (Münzprägeanstalt): Alphanumerische Datierungscodes (z. B. „B82XXXX“)
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Modellcodes :
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EGF = Les Paul Standard (flame-top)
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EGC = Les Paul Custom
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EJR = Junior-Stil
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SE/TE = Strat und Tele
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Hinweise zum Abholen :
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Dry Z = am wertvollsten (Super Real)
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Screamin' = spätere High-End-Modelle
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Hinweise der Fabrik :
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FujiGen = Spitzenklasse
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Cort/Tokai = nach den 1990er Jahren
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7. Warum Greco für Spieler und Sammler heute noch wichtig ist
Warum sind Greco-Gitarren also immer noch relevant?
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Verarbeitung – In vielen Fällen entsprechen sie dem Standard von Gibson und Fender aus den 1970er Jahren oder übertreffen ihn sogar.
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Erschwinglichkeit – Die Preise steigen zwar, aber sie sind immer noch erschwinglicher als ältere US-Modelle.
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Geschichte – Sie fangen einen einzigartigen Moment in der Geschichte des Gitarrenbaus ein.
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Klang – Dank originaler Tonabnehmer und hochwertiger Hölzer klingen die Super Real Modelle phänomenal.
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Wertsteigerung – Diese Gitarren haben sich als wertstabil erwiesen, insbesondere hochwertige Exemplare in den Ausführungen Mint und Super Real.
Fazit: Die griechische Renaissance
Bei Fat Bottom Guitars erleben wir ein wiedererwachtes Interesse an japanischen Vintage-E-Gitarren. Egal ob Gitarrist auf der Suche nach dem perfekten Klang, Sammler mit historischem Interesse oder Händler, der seine Gewinnspanne maximieren möchte – Greco-Gitarren bieten alles.
Vergiss sie nicht. Der richtige Greco könnte dein nächster heiliger Gral sein.
